Das Gehirn eines toten Lachs …


Im populärwissenschaftlichen Artikeln sind die Gehirnuntersuchungen immer wieder populär, die irgendwelche erstaunlichen Hirnaktivitäten feststellen. Beliebtes Mittel dafür ist die funktionelle Magnetresonanztomographie, die Aktivitäten im Gehirn messen und darstellen kann.
Was geschieht aber, wenn man einen toten Fisch einer solchen funktionellen Magnetresonanztomographie unterzieht? Kann man dann auch feststellen, dass besondere Zusammenhänge entstehen?
Nun, das wollte Craig Bennett wissen, und hat einen toten Lachs einer solchen Untersuchung unterzogen. Dem Tier wurden Photos gezeigt, auf denen Menschen in verschiedenen Situationen zu sehen waren. Dann wurde der verblichene Lachs gefragt, welche Gefühle die dargestellten Personen haben. Nun, seltsamerweise fanden die Forscher in dieser Versuchsanordnung natürlich einen Zusammenhang.
Steckt hinter toten Lachsen doch mehr, als allgemein angenommen? Mitnichten. Vielmehr, und darauf wollte Bennett hinweisen, liegt dahinter ein statistisches Phänomen. Wenn man nur genügend statistische Tests mit den gleichen Daten durchführt, erhält man auch immer Resultate, die sinnvoll aussehen. Das Problem ist nicht neu, und es gibt auch Korrekturmaßnahmen, die dagegen schützen. Doch gerade bei der Gehirnforschung werden diese Korrekturen gerne ausgelassen. Einerseits können diese Korrekturen auch tatsächliche Ergebnisse wegretuschieren, andererseits wäre so manches Forschungsprojekt um eine zugkräftige Meldung ärmer.
(über Marginal Revolution)

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