Erster Eltern-Erfolg gegen Schmied

Man muß den besorgten Eltern rund um Gudrun Kugler dankbar sein, daß sie die Sexualbroschüre „Ganz schön intim“, die sich an Volksschüler wendet, zum Thema gemacht haben. Immerhin ist sie nun auch im Parlament angesprochen worden, wo Mandatare aus verschiedenen Parteien das Werk kritisiert haben. So werden zumindest Eltern sensibilisiert, und die Chancen steigen, daß dieses Unterrichtsmaterial wenigstens kaum eingesetzt wird.

Ich habe selbst schon ein wenig dazu geschrieben; auf Kathpress findet man eine gute Zusammenstellung von Kritikpunkten.

Es handelt sich schlicht um eine Kompentenzüberschreitung des Staates, hier personifiziert in Unterrichtsministerin Claudia Schmied, der es um die frühzeitige Indoktrination von Kindern im eigenen Sinne geht. Indoktrination, denn die wissenschaftliche Basis des Selbstlaut-Ergusses ist bemerkenswert dünn; Indoktrination, denn auf rechtlichem Gebiet werden in der Broschüre mehrfach Verhaltensweisen positiv geschildert, die in Österreich verboten sind, wie etwa die sogenannte „Leihmutterschaft“, die keine Mutterschaft und erst recht kein Verleihen einer solchen ist. Indoktrination, weil zum Teil simple wissenschaftliche oder statistische Fakten falsch dargestellt werden, wie etwa Günter Danhel bemerkt. Indoktrination, weil man sich bewußt an Kinder in einer Altersgruppe wendet, die Ausführungen der Lehrkräfte noch für bare Münze nimmt und zu wenig Hintergrundwissen hat, um die Behauptungen kritisch zu hinterfragen.

So kann ich nur zustimmen, wenn es im Kathpress-Bericht heißt:

Aus mehreren der genannten Punkte müsse man dem Ministerium ein „Zurück zum Start“ raten, so Danhel, der auch auf „teils problematisches Bildmaterial“ und „zu Recht von vielen als abstoßend erlebte sprachliche Ausdrücke“ verweist. Aus Sicht der Entwicklungspsychologie sei die Zielgruppe der Sechs- bis Zwölfjährigen zudem „nicht einheitlich, sondern erheblich differenziert zu betrachten“.